Dienstag, November 4, 2025

Demo in Ahrweiler: Grüne und ANINOVA protestieren gegen Schweinezucht-Skandal eines Bauernfunktionärs

Nach Enthüllungen über schwere Missstände in einer Schweinezucht in Halver rufen die Grünen im Kreis Ahrweiler für den 7. November zu einer Demonstration vor dem Bauernverband auf.

BildGrüne rufen zu Demonstration in Ahrweiler auf: Protest gegen Schweinezucht-Skandal des Bauernfunktionärs – ANINOVA stellt aktuelles Bildmaterial bereit und unterstützt Mobilisierung

Bad Neuenahr-Ahrweiler / Halver (NRW), 03.11.2025.Nach den Enthüllungen über katastrophale Zustände in einer Schweinezucht im Märkischen Kreis (NRW) wächst der öffentliche Druck: Der Betreiber der Anlage ist zugleich Geschäftsführer des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau e.V., Kreisverband Mayen-Koblenz und Kreisverband Ahrweiler. Nun ruft die Kreistagsfraktion der Grünen in Ahrweiler zu einer öffentlichen Demonstration am 07. November 2025 um 14:00 Uhr vor der Geschäftsstelle des Bauern- und Winzerverbands (Walporzheimer Str. 173, Bad Neuenahr-Ahrweiler, Parkplatz an der B267) auf. Es werden mehrere Dutzend Teilnehmer*innen erwartet.

Die Tierrechtsorganisation ANINOVA begrüßt die Initiative ausdrücklich, beteiligt sich an der Mobilisierung und stellt der Öffentlichkeit aktuelles Bildmaterial aus dem Jahr 2025 sowie ergänzende Aufnahmen aus 2024 zur Verfügung. Beide Videosequenzen stammen aus demselben Betrieb, der nachweislich wiederholt durch gravierende Verstöße gegen das Tierschutzgesetz aufgefallen ist.
Die jüngsten Aufnahmen, die ANINOVA anonym zugespielt wurden, dokumentieren das extreme Leid der Tiere: verletzte, abgemagerte und teils tote Schweine, unhygienische Stallungen, verschmutzte Böden und massive bauliche Mängel. In einigen Bereichen stehen Tiere knöcheltief in Wasser und Fäkalien, eine tierärztliche Versorgung ist nicht erkennbar. Der Stall wirkt insgesamt stark verwahrlost, teilweise ohne Fenster und mit erheblichen Verletzungsgefahren für die Tiere.

Bereits im Oktober 2025 hatte ANINOVA erstmals Videomaterial veröffentlicht, das eindeutige Verstöße gegen das Tierschutzgesetz belegt. Zu sehen waren Tiere mit offenen, unbehandelten Wunden, verendete Ferkel in den Buchten und abgeschnittene Schwänze, an denen sich bereits Maden befanden.

Brisant ist die Personalie des Betreibers: Er ist nicht nur Tierhalter, sondern auch Geschäftsführer des Bauern- und Winzerverbandes Rheinland-Nassau e.V. – und hat selbst wissenschaftlich zum Thema Tierschutz publiziert. „Wer über Tierschutz in der Schweinehaltung forscht und gleichzeitig solche Zustände zu verantworten hat, verliert jede Glaubwürdigkeit“, sagt Jan Peifer, Vorstandsvorsitzender von ANINOVA.

Nach ANINOVAs Recherchen ist der Betrieb seit Jahren QS-zertifiziert und stand lange Zeit in vertraglicher Verbindung mit Westfleisch. Interne Unterlagen belegen, dass trotz wiederholter Beanstandungen keine nachhaltige Verbesserung erfolgt ist. ANINOVA hat das Videomaterial aus 2024 und 2025 sowie interne Prüfberichte der Staatsanwaltschaft Dortmund – Zentralstelle für die Verfolgung der Umweltkriminalität (Az. 76 Js 5/25) übermittelt. Auch das zuständige Veterinäramt bestätigte, dass es in der Vergangenheit mehrfach Beanstandungen gab. Das QS-System hat den Betrieb inzwischen gesperrt. „Diese Zustände sind erschütternd und zeigen, dass Kontrolle und Verantwortung in der Tierhaltung vollständig versagen“, so Peifer. „Wenn ein führender Funktionär des Bauernverbandes selbst für solche Haltungsbedingungen verantwortlich ist, untergräbt das das Vertrauen in das gesamte System.“

Die Grünen im Kreis Ahrweiler fordern nun eine politische und gesellschaftliche Aufarbeitung des Falls. Die geplante Demonstration soll aufzeigen, dass Tierleid und wirtschaftliche Interessen in der Landwirtschaft untrennbar miteinander verknüpft sind. „Diese Demonstration ist ein wichtiges Signal: Solange Tiere unter solchen Bedingungen leiden, darf es kein Wegsehen geben“, sagt Peifer weiter. „Wir unterstützen jede Form des Engagements, die auf echte Konsequenzen drängt.“

ANINOVA fordert eine lückenlose Aufklärung der Vorgänge, klare politische Konsequenzen und ein Ende der Tierhaltung, die Tiere zu bloßen Produktionsfaktoren degradiert. Die Organisation appelliert an Verbraucher*innen, sich für eine pflanzliche, tierleidfreie Lebensweise zu entscheiden – als klares Zeichen gegen Ausbeutung und systematisches Tierleid.

Informationen zur Demonstration:
Ort: Vor dem Bauern- und Winzerverband Kreisverband Ahrweiler, Walporzheimer Str. 173, 53474 Bad Neuenahr-Ahrweiler (Walporzheimer Parkplatz an der B267)
Datum: 07. November 2025
Uhrzeit: 14:00 Uhr
Anmeldung für Bürger*innen: Birgit Stupp (Fraktionsvorsitzende der Grünen Ahrweiler) – Birgit.stupp.gruene@web.de
Pressekontakt zur Veranstaltung: Mathias Heeb (Fraktionsvorsitzender der Grünen Ahrweiler) – gruene-grafschaft@t-online.de, Tel. 0151 40380863

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ANINOVA e.V.
Herr Jan Peifer
An der Autobahn 23
53757 Sankt Augustin
Deutschland

fon ..: 02241-261549-2
fax ..: 02241-261549-1
web ..: http://www.aninova.org
email : Presse@aninova.org

Der Focus von ANINOVA e.V. liegt in den Bereichen Massentierhaltung und Pelz. Die Tierrechtsorganisation zeigt mit Aufdeckungen und Undercover Recherchen auf, wie sogenannte Nutztiere in Deutschland gehalten werden. Weitere Informationen unter www.aninova.org

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