-Gauss Fusion stellt seinen Conceptual Design Report (CDR) vor – ein umfassendes Designkonzept für das Fusionskraftwerk GIGA – und geht damit einen entscheidenden Schritt vom Forschungsprojekt zur industriellen Umsetzung.
-Entwickelt mit Partnern aus fünf Ländern, repräsentiert der CDR Gauss Fusions Vision eines „Eurofighters der Fusion“ – eine paneuropäische Allianz zur Industrialisierung von Fusionsenergie.
-Passend zur Ankündigung des deutschen Aktionsplans Fusion mit der Zusage über 2 Milliarden Euro für Projekte der Fusionsindustrie in der letzten Woche, wird der CDR von Gauss Fusion innerhalb der nächsten zehn Tage an die Bundesregierung übergeben.
Berlin, 9. Oktober, 2025 – Gauss Fusion, das europäische Greentech-Unternehmen, hat heute seinen Conceptual Design Report (CDR) vorgestellt – ein umfassendes Designkonzept für die Entwicklung seines Fusionskraftwerks GIGA. Der Bericht zeigt auf, wie Fusion von der wissenschaftlichen Forschung in die industrielle Realität überführt werden kann.
Der CDR des Unternehmens wird nur Tage nach der Bekanntgabe des deutschen 2-Milliarden-Euro-Fusionsaktionsplans präsentiert. Dieser Aktionsplan folgte dem Koalitionsvertrag von Bundeskanzler Friedrich Merz vom Mai 2025, der den Anspruch seiner Regierung formulierte, dass Deutschland das erste Fusionskraftwerk der Welt errichten soll. Der CDR von Gauss Fusion – eine Kombination aus Industrialisierungs-Roadmap und technischem Design – wird in den kommenden zehn Tagen der Bundesregierung vorgelegt und rückt das Unternehmen ins Zentrum des europäischen Rennens um die Realisierung von Fusionsenergie.
Das Design wurde über drei Jahre hinweg gemeinsam mit Industriepartnern aus ganz Europa entwickelt. Das Konzeptdesign umfasst alle kritischen Systeme, die für den Bau des ersten Fusionskraftwerks notwendig sind – von der Gesamtarchitektur und Designgrundlagen über Sicherheitskonzepte, Qualifizierungsstrategien und Systemengineering bis hin zu Betrieb, Wartung und dem Umgang mit radioaktivem Abfall.
Der CDR benennt einen Zeitplan und Kostenrahmen für das erste kommerzielle Fusionskraftwerk. Das Konzeptdesigndefiniert langfristige Kosten- und Terminziele in einem Größenordnungsbereich, der die Unsicherheiten neuer Technologien berücksichtigt. Diese Analyse ergibt 15-18 Milliarden Euro für die Realisierung des ersten kommerziellen Fusionsreaktors seiner Art bis Mitte der 2040er Jahre (Schätzung 2025). Gauss Fusion verfolgt von Beginn an das Ziel, einen erstklassigen Project Performance Approach umzusetzen, der etablierte Best Practices im Projektmanagement mit proaktivem Risiko- und Chancenmanagement und der Nutzung von Leistungskennzahlen zur systematischen Verbesserung der Projektergebnisse kombiniert.
Das Konzeptdesign konkretisiert zugleich Gauss Fusions Vision eines „Eurofighters der Fusion“ – eines gesamteuropäischen Programms, das industrielles Know-how, nationale Investitionen und Lieferkettenkapazitäten bündelt, um Europas Energiesouveränität zu sichern. Das Programm ist in klar definierte Phasen gegliedert, die es Partnern, Anteilseignern und weiteren Beteiligten ermöglichen, Fortschritte systematisch zu steuern, Risiken zu reduzieren und die technologische Reife zu erhöhen.
Zu den wichtigsten europäischen Partnerländern zählen:
-Deutschland: In Deutschland kooperiert Gauss Fusion mit dem Karlsruher Institut für Technologie (KIT), dem Forschungszentrum Jülich (FZJ) und dem Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP). Auf Seiten der Industrie wird das Unternehmen durch den Anteilseigner RI Research Instruments und den strategischen Partner Bruker EAS unterstützt.
-Italien: Gauss Fusion kooperiert mit der Nationalen Agentur für neue Technologien, Energie und nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung (ENEA), dem italienischen Konsortium für angewandte Supraleitung (ICAS), mit SIMIC im Bereich Anlagenbau sowie mit ASG Superconductors, unterstützt durch Gauss Fusions Anteilseigner, die Familie Malacalza.
-Frankreich: Hier besteht eine Kooperation mit Alsymex, unterstützt durch Gauss Fusions Anteilseigner Alcen, bei Fertigungsmachbarkeit und Prototypentwicklung; Partnerschaft mit Assystem im Bereich Systemtechnik; und Zusammenarbeit mit CEA
-Spanien: In Spanien arbeitet Gauss Fusiom mit einem weiteren Anteilseigner, IDOM, an der komplexen technischen Auslegung des umfassenderen Brennstoffkreislaufs; es wird eine strategische Partnerschaft mit IFMIF-DONES angestrebt.
Diese Partnerschaften verankern Gauss Fusions Ziel, industrielle Kapazitäten, wissenschaftliche Exzellenz und Lieferkettenkompetenz zu bündeln, um Europas Führungsrolle bei der Fusion zu sichern.
Der CDR umfasst den gesamten Prozess in parallelen Entwicklungsbereichen – von der Plasmaphysik über die Netzeinspeisung bis zur Materialwissenschaft und zum Lebenszyklusmanagement. Gauss Fusion übernimmt aus der Luft- und Raumfahrtindustrie das Concurrent Engineering zur Beschleunigung des Designs, indem interdisziplinäre Teams zusammengeführt werden, die parallel an unterschiedlichen Entwicklungsprozessen am gleichen Standort arbeiten. Die Vorteile: wesentlich höhere Effizienz in Bezug auf Kosten und Projektergebnisse in den frühen Designphasen.
Milena Roveda, CEO, Gauss Fusion:
„Unser Konzeptdesign stellt den Höhepunkt dreijähriger Arbeit dar, mit der das Versprechen der Fusion in GIGA, ein glaubwürdiges und realisierbares Kraftwerkskonzept, verwirklicht wurde. Unser CDR zeigt, dass die europäische Industrie die Fähigkeiten besitzt, von der Vision zur technischen Realisierung zu gelangen.
Der CDR vereint das Know-how hunderter Spezialisten aus ganz Europa und beweist, dass die erforderlichen Technologien, Materialien und Lieferketten für Fusion in greifbarer Nähe sind. Der nächste Schritt ist der Übergang von der Konzept- zur Detailentwicklung – damit dieses Design zur industriellen Blaupause für die erste Generation europäischer Fusionskraftwerke wird.“
Frederick Bordry, CTO, Gauss Fusion:
„Der Conceptual Design Report adressiert die größten industriellen Herausforderungen auf dem Weg von der Fusionsforschung zur Industrialisierung von Fusionsenergie – von der Entwicklung eines geschlossenen Tritium-Brennstoffkreislaufs über den Einsatz supraleitender Hochleistungsmagneten bis hin zu Materialien, die extremen Neutronen- und thermischen Belastungen standhalten müssen.
Diese Hürden zu überwinden, ist entscheidend, um Fusion nicht nur technisch, sondern auch wirtschaftlich realisierbar zu machen. Ihre Überwindung wird darüber entscheiden, wer das globale Rennen um die Fusion anführt – und ob Europa seine Energiesouveränität langfristig sichern kann.“
Frank Laukien, Mehrheitsgesellschafter Gauss Fusion:
„Dieser Meilenstein erfüllt das gesamte Team bei Gauss Fusion mit großem Stolz. Der CDR spiegelt die außergewöhnliche Leidenschaft und Innovationskraft unserer Teams und Partner in ganz Europa wider – Menschen, die wie ich daran glauben, dass Fusion den Lauf menschlichen Fortschritts verändern wird.
Unsere Mission ist einfach, aber bedeutsam: Fusion zu einer praktischen, skalierbaren und sauberen Energiequelle zu machen. Damit schaffen wir nicht nur die Basis für Europas Energieunabhängigkeit, sondern auch eine nachhaltigere Zukunft für kommende Generationen.“
Neben Partnern, Anteilseignern und wissenschaftlichen Einrichtungen spielt auch das Bundesministerium für Forschung, Technologie und Raumfahrt (BMFTR) eine entscheidende Rolle – insbesondere durch die Förderung von Schlüsseltechnologien im Rahmen öffentlich-privater Partnerschaften.
Die verschiedenen Kooperationsformen von Gauss Fusion sollen in der nächsten Entwurfsphase skaliert werden, die planmäßig nach der Begutachtung des CDR durch ein unabhängiges Panel im Januar 2026 beginnt.
ENDE
Ergänzungen für die Redaktion
Vom Labor zum Kraftwerk
Gauss Fusion entwickelt ein kommerzielles Fusionskraftwerk – GIGA – mit allen erforderlichen Systemen: Wärmeabfuhr und Kühlkreisläufe zur Stromerzeugung, Kryosysteme für supraleitende Magnete, Energieumwandlung für die Netzeinspeisung sowie Vakuum- und Diagnosesysteme.
Ein zentrales Thema ist dabei der Tritium-Brennstoffkreislauf – zweifellos eine der größten industriellen Herausforderungen der Fusion. Der CDR beschreibt, wie Tritium direkt im Reaktor erzeugt, extrahiert und verwendet werden kann.
Materialien, Magnete, Abfallmanagement
Der CDR behandelt zentrale Fragen: Welche Materialien können extremer Hitze, Neutronenbeschuss und ständigen Lastwechseln standhalten?
Wie lassen sich Hoch- und Tieftemperatur-Supraleiter in industriellem Maßstab herstellen und zugleich wartungsfreundlich gestalten?
Und wie werden aktivierte Komponenten sicher gehandhabt?
Im Gegensatz zur Kernspaltung erzeugt die Fusion keine langlebigen, hochradioaktiven Abfälle. Die meisten aktivierten Materialien haben Halbwertszeiten von nur wenigen Jahrzehnten und können teilweise recycelt werden. Der CDR integriert diese Recyclingstrategien von Beginn an in das Kraftwerksdesign.
Gauss Fusion tritt an, um die Industrialisierung von Fusionsenergie zu beschleunigen, sie skalierbar zu machen und in Europa Wirklichkeit werden zu lassen. Das Green-Energy Unternehmen wurde 2022 von privaten Industrieunternehmen aus Deutschland, Frankreich, Italien und Spanien gegründet und vereint eine in Europa einzigartige Kombination aus wissenschaftlicher Spitzenforschung und industriellem Fachwissen rund um Fusionsenergie. Damit gestaltet das Unternehmen die nachhaltige und unabhängige Energieversorgung in Europa mit stabilen Preisen und Verfügbarkeit entscheidend mit.
Die Gründungsunternehmen zählen sich zu den führenden europäischen Unternehmen aus der Fusionsindustrie. Dementsprechend haben sie jahrzehntelange Erfahrung, Expertise und einen umfangreichen Track Record in der Herstellung von Komponenten und Technologien in der Industrie.
Gleichzeitig verbindet Gauss Fusion sein unternehmerisches und technisches Know-how mit der Exzellenz führender Forschungsinstitute in Europa. Das Unternehmen ist eng mit der Wissenschaft verbunden und arbeitet mit führenden Forschungsinstituten zusammen. Dazu gehören unter anderem das CERN in der Schweiz, das Max-Planck-Institut für Plasmaphysik (IPP) und das Karlsruher Institut für Technologie (KIT), die ENEA in Italien und die TU Eindhoven.
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