Internationale Ipsos-Studie des Rechtsschutzversicherers ARAG
Beim Vertrauen in den Rechtsstaat herrscht bei den sechs untersuchten Ländern in Europa ein klares Nord-Süd-Gefälle. Die meisten Menschen vertrauen in ihren Rechtsstaat in Norwegen, die wenigsten in den südeuropäischen Ländern Spanien und Italien. Deutschland platziert sich in der unteren Hälfte der insgesamt sieben untersuchten Staaten. Dies ist ein Ergebnis einer internationalen Studie, durchgeführt vom Marktforschungsinstitut Ipsos im Auftrag des Rechtsschutzversicherers ARAG.
Die erstmals erhobene Studie zeigt, dass mit Abstand in Norwegen die meisten Menschen in ihren Rechtsstaat vertrauen. 81 Prozent von ihnen gaben an, dass sie sehr viel, beziehungsweise viel Vertrauen haben. Es folgen das Vereinigte Königreich (74 Prozent), die USA (71 Prozent) und die Niederlande (64 Prozent). An diese hohen Vertrauenswerte kommen die Werte aus Deutschland nicht heran: 62 Prozent der Befragten gaben an, dem Rechtsstaat entsprechend stark zu vertrauen. Die beiden südeuropäischen Länder Spanien (49 Prozent) und Italien (43 Prozent) wiesen die niedrigsten Vertrauenswerte aus.
Bei den Detailfragen zeichnen meist die Niederländer das positivste Bild von ihrem Rechtsstaat. Von ihnen sind beispielsweise 77 Prozent der Meinung, dass ihr Staat ihre Grundrechte schützt, gefolgt von den USA (72 Prozent), Deutschland (70 Prozent), Norwegen (69 Prozent) und dem Vereinigten Königreich (68 Prozent). In Spanien sind hingegen nur 57 Prozent und in Italien die Hälfte der Befragten davon überzeugt. Vor den Gerichten ihres Landes gut aufgehoben fühlen sich 68 Prozent der Bewohner der Niederlande, gefolgt von den Norwegern, Deutschen und den Briten. In den USA sind es nur gut die Hälfte. Italien hat mit 36 Prozent auch hier den niedrigsten Wert.
Bei der Einschätzung, ob alle Bürger vor dem Gesetz gleich seien, herrscht in den Niederlanden mit 72 Prozent die höchste Zustimmung. Dem gegenüber denken dies nur 37 Prozent der Italiener und 34 Prozent der Spanier. In Deutschland, Norwegen, dem Vereinigten Königreich und den USA sind jeweils etwas mehr als die Hälfte der Befragten von einer Gleichbehandlung überzeugt. Sind die Richter meines Landes unbefangen? Davon sind 69 Prozent der Niederländer und 61 Prozent der Deutschen überzeugt. Norwegen und das Vereinigte Königreich liegen auf Platz drei und vier. Am wenigsten an die Unbefangenheit ihrer Richter glauben die Befragten in Italien (38 Prozent), den USA (37 Prozent) und Spanien (33 Prozent).
Die Studie zeigt zudem, dass länderübergreifend nicht einmal die Hälfte der Befragten glaubt, dass sie ihre rechtlichen Probleme schnell vor Gericht lösen können. Am meisten denken dies noch mit 46 Prozent die Niederländer. Das Vereinigte Königreich, Norwegen, die USA und Deutschland liegen zwischen 39 Prozent und 34 Prozent, Spanien und Italien bei 22 beziehungsweise 21 Prozent.
„Die Niederlande bieten offenkundig die besten Rahmenbedingungen für einen akzeptierten Rechtsstaat. Das gilt ebenso in Norwegen. Aus unserer internationalen Praxis können wir bestätigen, dass wir unseren Kundinnen und Kunden außerhalb Deutschlands wesentlich umfangreicher bei Rechtsproblemen helfen können“, kommentiert Dr. Renko Dirksen, Vorstandssprecher der ARAG SE die Ergebnisse. „Im internationalen Vergleich genießt der deutsche Rechtsstaat nicht das Vertrauen, das ihm eigentlich zusteht. Die starke Regulierung des deutschen Rechtsmarktes scheint kein Qualitätsmerkmal mit erkennbarem Mehrwert für die Rechtssuchenden zu sein“, ergänzt Dr. Renko Dirksen.
Umgang mit rechtlichen Problemen und Anlaufstellen
Untersucht wurde in der Studie auch, wie die Menschen in den jeweiligen Ländern mit rechtlichen Problemen umgehen. Über alle Befragten hinweg hatte mehr als jeder Vierte in den letzten zehn Jahren rechtliche Probleme vor Gericht. Die Menschen in den Niederlanden wenden sich bei rechtlichen Problemen zuerst an ihren Rechtsschutzversicherer (48 Prozent), gefolgt von Familienmitgliedern, Freunden oder Bekannten (41 Prozent) und dann Organisationen wie Verbrauchervereinen/Gewerkschaften (37 Prozent). In Deutschland wenden sich die meisten Befragten an einen Anwalt (57 Prozent). Die zweitwichtigste Anlaufstelle der Deutschen ist mit 37 Prozent der Rechtsschutzversicherer, gefolgt von Organisationen wie Verbrauchervereine/Gewerkschaften (32 Prozent) und Familie/Freunde/Bekannte (30 Prozent). In allen anderen Ländern sind die ersten Anlaufstellen für rechtliche Probleme nach den Anwälten Familie/Freunde/Bekannte oder Organisationen – Rechtsschutzversicherer kommen erst danach.
Nahezu jeder Vierte gab bei der Erhebung zudem an, dass er bisher mindestens einmal einen rechtlichen Streitfall nicht vor Gericht verfolgt und damit nachgegeben habe, obwohl er sich im Recht fühlte. Die Hauptgründe für die Vermeidung sind die hohen Kosten, in erster Linie für Anwälte, der Stress und die emotionale Belastung und das Empfinden, dass die Kosten des Rechtsstreits die potenziellen Vorteile überwiegen.
„Hier können Rechtsschutzversicherer optimal unterstützen, indem sie die hohen finanziellen Belastungen durch Anwalts- und Gerichtskosten übernehmen. Hilfreiche Services wie Mediation helfen darüber hinaus, den Stress und die emotionale Belastung zu reduzieren, die mit einem Rechtsstreit verbunden sind“, unterstreicht Dr. Renko Dirksen, Vorstandssprecher der ARAG SE.
Bei der Studie wurde auch untersucht, wie die Befragten eine Rechtsschutzversicherung allgemein bewerten. Dabei gaben 64 Prozent der Deutschen „sehr gut“ oder „gut“ an und belegen damit den Spitzenplatz vor den Niederlanden mit 52 Prozent. Es folgen die USA (38 Prozent), Norwegen (37 Prozent), das Vereinigte Königreich (34 Prozent), Spanien (32 Prozent) und Italien (29 Prozent). Drei Viertel der Niederländer und der Deutschen bewerten dabei eine Rechtsschutzversicherung als besonders hilfreiches Mittel, um den Zugang zum Recht zu erleichtern. In den restlichen Ländern sind es rund die Hälfte.
Details zur Studie
Beauftragt hat die Studie zum Vertrauen in den Rechtsstaat die ARAG SE in Düsseldorf, der weltweit größte Rechtsschutzversicherer. Die Online-Befragung führte das Marktforschungsinstitut Ipsos in Hamburg im Jahr 2024 durch. An der repräsentativen Umfrage haben insgesamt 7.486 Personen aus sieben Ländern teilgenommen – Deutschland, die Niederlande, Spanien, Italien, Norwegen, das Vereinigte Königreich und die USA.
Wesentliche Auszüge aus der Studie erhalten Sie hier:
https://www.arag.com/de/presse/pressemitteilungen/group/00729/
Die ARAG ist das größte Familienunternehmen in der deutschen Assekuranz und versteht sich als vielseitiger Qualitätsversicherer. Sie ist der weltweit größte Rechtsschutzversicherer. Aktiv in insgesamt 20 Ländern – inklusive den USA, Kanada und Australien – nimmt die ARAG über ihre internationalen Niederlassungen, Gesellschaften und Beteiligungen in vielen internationalen Märkten mit ihren Rechtsschutzversicherungen und Rechtsdienstleistungen eine führende Position ein. Ihren Kunden in Deutschland bietet die ARAG neben ihrem Schwerpunkt im Rechtsschutzgeschäft auch eigene einzigartige, bedarfsorientierte Produkte und Services in den Bereichen Komposit und Gesundheit. Mit mehr als 5.000 Mitarbeitenden erwirtschaftet der Konzern ein Umsatz- und Beitragsvolumen von über 2,4 Milliarden Euro.
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