Der Marketingmix in Handwerksbetrieben hat sich in den letzten Jahren spürbar deutlich verändert. Das vor allem durch Digitalisierung, neue und geänderte Kundenerwartungen und den Fachkräftemangel.
Hier folgt eine strukturierte Übersicht nach den klassischen 4 Ps (Produkt, Preis, Platz, Promotion) und den wichtigsten Entwicklungen:
1. Produkt (Leistung) – Vom reinen Handwerk zur Dienstleistungsmarke
Früher:
o Handwerksbetriebe boten hauptsächlich ihr Kerngeschäft an (z. B. Installation, Reparatur).
o Leistungen wurden oft wenig differenziert wahrgenommen.
Heute:
o Serviceorientierung: Beratung, Planung, 3D-Visualisierung, Energieberatung.
o Individualisierung: Kunden erwarten Lösungen und transparente Prozesse.
o Erweiterte Angebote: z. B. Smart-Home-Installationen, nachhaltige Materialien.
o Markenbildung: Betriebe entwickeln eigene „Handwerksmarke“, um sich abzuheben.
2. Preis – Höhere Transparenz, neue Kalkulationsmodelle
Früher:
o Preise oft nach Aufwand, regionaler Tradition oder Erfahrungswerten kalkuliert.
o Vergleichbarkeit gering, da kaum Online-Angebote.
Heute:
o Transparente Preisgestaltung: Kunden erwarten nachvollziehbare Angebote.
o Online-Vergleichbarkeit erhöht Preisdruck, aber auch Chancen für Premiumpositionierung.
o Wertbasierte Kalkulation: Hohe Nachfrage und Fachkräftemangel -> steigende Preise.
o Service-Flatrates / Wartungsverträge: wiederkehrende Einnahmen werden wichtiger.
3. Platz (Distribution) – Vom Ladengeschäft zum digitalen Kontaktpunkt
Früher:
o Persönliche Kontaktaufnahme (Telefon, Ladenlokal).
o Regionale Reichweite und Mundpropaganda.
Heute:
o Digitale Kontaktkanäle: Website, Kontaktformulare, WhatsApp-Business.
o Online-Terminbuchung und digitale Angebotsabwicklung.
o Erweiterte Reichweite durch Online-Plattformen und Social Media.
o Logistik-Optimierung durch digitale Tools (z. B. Materialbestellung, mobile Zeiterfassung).
4. Promotion (Kommunikation) – Vom Branchenbuch zum digitalen Marketing
Früher:
o Branchenbuch, regionale Zeitung, Schaufenster, Empfehlungen.
o Kaum aktive Markenkommunikation.
Heute:
o Online-Präsenz: Professionelle Website mit Referenzen, Bewertungen und Bildern.
o SEO mit Lokalbezug: Sichtbarkeit bei Google und lokalen Suchen.
o Social Media (Instagram, Facebook, LinkedIn): Projekte und Menschen im Betrieb.
o Google-Bewertungen als wichtigster Vertrauensfaktor.
o Employer Branding: Marketing richtet sich nicht nur an Kunden, sondern an Mitarbeitende.
o Content Marketing: Ratgeber, Tutorials, Projektstories.
5. Erweiterungen – besonders im Handwerk relevant
Viele Modelle erweitern die klassischen 4 Ps (Produkt, Preis, Platz, Promotion) um weitere Faktoren, die im Handwerk stark an Bedeutung gewonnen haben:
People
o Fachkräftemangel und Mitarbeitergewinnung wird zum Marketingthema.
o Authentische Teamdarstellung in Social Media.
o Schulung in Kundenkommunikation.
Prozess
o Digitalisierte Prozesse: Angebotserstellung, Rechnungen, Dokumentation.
o Schnellere Reaktionszeiten als Wettbewerbsvorteil.
o Hochwertige Bilder, Referenzen, Showrooms, Baustellen-Dokumentationen.
o Transparenz schafft Vertrauen.
Fazit:
Der Marketingmix hat sich im Handwerk von analog, passiv und klassisch zu digital, serviceorientiert und markenbewusst entwickelt. Moderne Handwerksbetriebe nutzen heute Online-Marketing, optimierte Prozesse und klare Markenkommunikation, um sowohl Kunden als auch Mitarbeitende zu gewinnen.
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Die Veränderungen für Handwerksbetriebe sind offensichtlich: Serviceorientierung: Beratung, Planung, 3D-Visualisierung, Energieberatung stehen heute im Vordergrund. Individualisierung ist gefragter denn je: Kunden erwarten spezifische Lösungen und vor allem transparente Prozesse.
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